Eine höhere Eigenkapitalquote, größere Liquidität und ein geringeres Gefahrenpotenzial aus Großkrediten konnte ein deutscher Bankenkonzern an die Finanzaufseher melden, nachdem er seine umfangreichen Repo-Leihe-Aktivitäten sinnvoll in die Berechnung der regulatorischen Kennzahlen einbezog.
Lange war in der Regulatorik nicht berücksichtigt worden, was wirtschaftlich bestens funktionierte: Das Netting, also die Verrechnung der Forderungen und der erhaltenen Sicherheiten aus allen Einzelabschlüssen mit einem Kontrahenten. Dadurch konnte die Bank Sicherheitenüberschüsse aus einzelnen Repo-Leihe-Geschäften oder hereingenommene Sicherheiten-Nachschüsse aus dem Ausgleich von Wertveränderungen der ausgetauschten Forderungen/Verbindlichkeiten nicht optimal in die regulatorischen Kennziffern einfließen lassen.
Eine Vorstudie zeigte dem Bankenkonzern, wie er seine regulatorischen Kennzahlen durch die sinnvolle Berücksichtigung der Nettingverträge im allgemeinen und – im zweiten Schritt – bei den sogenannten Triparty-Repos verbessern könnte. Das Potenzial war enorm, da der Konzern das Repo-Leihe-Geschäft massiv ausweiten wollte.
Entsprechend verhalf die Umsetzung der Erkenntnisse aus der Vorstudie dem Bankenkonzern mit seinen weltweiten Niederlassungen und Tochtergesellschaften in zwei Etappen zu besseren regulatorischen Kennzahlen: Durch die sinnvolle Berücksichtigung der Nettingverträge konnten die Risikoaktiva signifikant reduziert werden und der Konzern schaffte größeren Abstand zu den Großkreditobergrenzen, die das Kreditwesengesetz (KWG) setzt. Das Netting schaffte zugleich die Voraussetzung für die Durchschau auf die Wertpapiere, die bei den sogenannten Triparty-Repos hereingenommen wurden. Indem auch sie anhand rechtzeitiger Meldungen der Triparty-Agenten sinnvoll in die regulatorischen Kennzahlen eingehen, konnte der Bankenkonzern größere Liquidität und eine höhere Eigenkapitalquote an die Aufseher melden.